(FahrschAusbO 2012)
Fahrschüler-Ausbildungsordnung

Ausfertigungsdatum: 19.06.2012


Anlage 1 FahrschAusbO 2012 (zu § 4) Rahmenplan für den Grundstoff (12 Doppelstunden) für alle Klassen

(Fundstelle: BGBl. I 2012, 1322 - 1323;
bzgl. der einzelnen Änderungen vgl. Fußnote)


1.
Persönliche Voraussetzungen
a)
Körperliche FähigkeitenSehfähigkeit – SehtestBedeutung von Gesundheit und Fitness
b)
Einschränkungen der körperlichen FähigkeitenKrankheiten und GebrechenAufmerksamkeitsdefiziteKonzentrationsmängelAlkohol, Drogen und MedikamenteErmüden und Ablenkung
c)
Psychische und soziale VoraussetzungenEinstellung und Werthaltungen gegenüber Fahrzeugen, Fahren und StraßenverkehrOrientierung an Leitbildern des Verkehrsverhaltens.
2.
Risikofaktor Mensch
a)
Beeinflussung des Verkehrsverhaltens durchAggression, Angst, Fahrfreude, Stress, weitere EmotionenAuffälliges Fahren kann verschiedene Gründe haben, Reaktion auf aggressives FahrenAggression nicht mit Gegenaggression beantworten; Lernen, wie man seinen Ärger kontrolliertUrsachen von Stress; Lernen, Stress wahrzunehmenErfahrung, dass Stress Risikofaktor istLernen, wie Stress zu vermeiden und zu bewältigen istGefühle können Fahrer positiv oder negativ beeinflussenRisiken durch Angst, Panik, ÜberlegenheitsgefühleLernen, Gefühle zu beherrschen und zu kontrollieren
b)
Selbstbilderrealistische Einschätzung: Über- und Unterschätzung
c)
Fahrideale und Fahrerrollen.
3.
Rechtliche Rahmenbedingungen
a)
Führen von KraftfahrzeugenFahrerlaubnisklassenFührerschein auf Probe
b)
Zulassung von Fahrzeugenzulassungspflichtige und zulassungsfreie FahrzeugeErlöschen der Betriebserlaubnis
c)
Fahrzeuguntersuchungen
d)
VersicherungenHaftpflicht, Teilkasko und VollkaskoInsassenunfallRechtsschutz
e)
Fahrzeugpapiere und FührerscheinFahrzeugbrief, Fahrzeugschein, Betriebserlaubnis, VersicherungsnachweisNachweis über AbgasuntersuchungÄnderungsabnahmebericht nach § 19 Absatz 3 StVZO
f)
Internationaler Kraftfahrzeugverkehr.
4.
Straßenverkehrssystem und seine Nutzung
a)
Verkehrswege und ihre BedeutungStraße, Fahrbahn, Fahrstreifen, Seitenstreifen, Sonderfahrstreifen, Sonderwege, Autobahn- und Kraftfahrstraße
b)
Grundregel § 1 (StVO)
c)
Gefahrenwahrnehmung bei Benutzung der Verkehrswege (z. B. Alleen)Verkehrsbeobachtung, Gefahrenkontrolle beim FahrstreifenwechselStau.
5.
Vorfahrt und Verkehrsregelungen
Verhalten
bei besonderen Verkehrslagen
an Kreuzungen und Einmündungen
bei Verkehrsregelungen durch Lichtzeichen und Polizeibeamte
insbesondere durch
Handeln in der richtigen Reihenfolge (u. a. Bremsen, Schalten, Beschleunigen)
Spurtstärke, Bedarf an Straßenraum und Zeit beim Überqueren einer Kreuzung einschätzen lernen
Gefährlichkeit einer Kreuzung beurteilen, Notwendigkeit der Verständigung und Verständnis beim Kreuzungsverkehr
Lernen, für die anderen Verkehrsteilnehmer mitzudenken
Bedeutung von Gelassenheit und Geduld, gegebenenfalls auch einmal auf Vorfahrt verzichten
Umweltbewusstes Befahren von Kreuzungen und Einmündungen.
6.
Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen sowie Bahnübergänge
a)
Verkehrszeichen und -einrichtungenGefahrzeichen, Vorschriftzeichen, Richtzeichensonstige Zeichen (Zusatzschilder), VerkehrseinrichtungenWissen um die Systematik und LogikFormen, Farben, Piktogramme, Schrift der Verkehrszeichen, „Lesen“ von Verkehrseinrichtungen und Folgerungen für das eigene angemessene Verhalten
b)
BahnübergängeSicherheits- und Umweltbewusstsein – Verhalten an Bahnübergängen.
7.
Andere Teilnehmer im Straßenverkehr
a)
Besonderheiten und Verhalten gegenüber
öffentlichen Verkehrsmitteln
Bussen/Schulbussen
Taxen
Pkw und Motorradfahrern
Radfahrern
großen und schweren Fahrzeugen
Fußgängern
Kindern und älteren Menschen
Behinderten
b)
Verhalten an Fußgängerüberwegen und -furten
c)
Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
verkehrsberuhigter Bereich und Zone 30
bauliche Maßnahmen.
8.
Geschwindigkeit, Abstand und umweltschonende Fahrweise
a)
Bedeutung der Geschwindigkeitsituationsangepasste GeschwindigkeitZusammenhänge zwischen Geschwindigkeit, Abstand und AnhaltewegEinschätzung des Anhalteweges bei verschiedenen GeschwindigkeitenGewöhnung an ausreichende SicherheitsabständeErkenntnis der Gefahren von zu hohen GeschwindigkeitenStändige Kontrolle der Geschwindigkeit durch Anpassung an Verkehrsverhältnisse, Straßenverhältnisse, Witterungs- und SichtverhältnisseKenntnisse und Akzeptanz der GeschwindigkeitsregelungenKenntnis der Zusammenhänge zwischen Geschwindigkeit und SchadstoffemissionenWahl umweltschonender GeschwindigkeitenRealistische Selbsteinschätzung des eigenen GeschwindigkeitsverhaltensWissen um das Risiko von Geschwindigkeitsrausch und Geschwindigkeitsgewohnheiten
b)
Vorausschauendes Verhalten
c)
Sicherheitsabstände
d)
Wahl der Geschwindigkeit in Abhängigkeit von Straße, Verkehr, Witterungs- und Sichtverhältnissen
e)
Lärmschutz
f)
Geschwindigkeitsvorschriften
g)
Warnzeichen.
9.
Verkehrsverhalten bei Fahrmanövern, Verkehrsbeobachtung
a)
Einfahren, Anfahren
b)
Überholen, Vorbeifahren, Ausweichen
c)
Nebeneinanderfahren
d)
Abbiegen
e)
Wenden
f)
Rückwärtsfahren
g)
Kenntnis der Verkehrsregelungen bei verschiedenen Fahrmanövern. Insbesondere durch
Kennen und Wahrnehmen von Gefahren bei Fahrmanövern
Verkehrsbeobachtung üben
Erfahrung, dass sie erhöhte Konzentration erfordern
Lernen, verantwortungsvoll zu entscheiden, ob und wo man Fahrmanöver ausführen kann oder davon absehen soll.
10.
Ruhender VerkehrZu wenig Straßenraum – zu viele Autos
a)
Ruhender VerkehrHalten und ParkenEinrichtungen zur Überwachung des ruhenden Verkehrs
b)
Ein- und AussteigenSichern des Fahrzeugs
c)
Absichern liegen gebliebener Fahrzeuge
d)
Anschleppen, Abschleppen und Schleppen.
11.
Verhalten in besonderen Situationen, Folgen von Verstößen gegen Verkehrsvorschriften
a)
Benutzung von Beleuchtungseinrichtungen
b)
Verhalten gegenüber SonderfahrzeugenBlaues und gelbes BlinklichtSonderrechte
c)
Verhalten nach VerkehrsunfallAbsichern und Hilfeleistung für VerletzteVerpflichtungen
d)
Ahndung von FehlverhaltenVerwarnung, Bußgeld, Fahrverbot, Strafe
e)
FahreignungsregisterFahreignungs-Bewertungssystem
f)
Entzug der Fahrerlaubnis
g)
Verlust des VersicherungsschutzesSchadenersatz, Regress
h)
Begutachtungsstelle für FahreignungMedizinisch-psychologische Untersuchung.
12.
Lebenslanges Lernen
a)
Besondere Risikofaktoren bei
Fahranfängern
Jungen Fahrern
Älteren Fahrern
b)
Hilfeninsbesondere durch
Aufbauseminare, besondere Aufbauseminare und verkehrspsychologische Beratungsgespräche (Führerschein auf Probe)
Fahreignungsseminare (Fahreignungs-Bewertungssystem)
Erfahrungsaustausch für Fahranfänger
c)
Risiken durch Informations- und Kommunikationsdefizite im Straßenverkehr
d)
Verkehrssicherheit durch Weiterbildung
e)
Sicherheitstraining
f)
Kurse zur umweltschonenden Fahrweise.