Bundespatentgericht

Entscheidungsdatum: 22.10.2014


BPatG 22.10.2014 - 6 Ni 13/14 (EP)

Die Entscheidung ist wirkungslos.


Gericht:
Bundespatentgericht
Spruchkörper:
6. Senat
Entscheidungsdatum:
22.10.2014
Aktenzeichen:
6 Ni 13/14 (EP)
Dokumenttyp:
Urteil

Tenor

In der Patentnichtigkeitssache

betreffend das europäische Patent 2 033 335

(DE 60 2006 011 514)

hat der 6. Senat (Nichtigkeitssenat) des Bundespatentgerichts auf die mündliche Verhandlung vom 22. Oktober 2014 durch den Vorsitzenden Richter Voit und die Richter Schwarz, Dr.-Ing. Scholz, Dipl.-Phys. Univ. Dipl.-Wirt.-Phys. Arnoldi und Dipl.-Phys. Univ. Bieringer

für Recht erkannt:

I. Das europäische Patent 2 033 335 wird mit Wirkung für das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland für nichtig erklärt.

II. Die Kosten des Rechtsstreits trägt die Beklagte.

III. Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung in Höhe von 120 % des zu vollstreckenden Betrages vorläufig vollstreckbar.

Tatbestand

1

Die Beklagte ist Inhaberin des auch mit Wirkung für das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland erteilten europäischen Patents 2 033 335 (Streitpatent), das aus der PCT-Anmeldung PCT/CN2006/001403 - veröffentlicht am 24. Januar 2008 als WO 2008/009157 A1 - hervorgeht und am 20. Juni 2006 angemeldet worden ist. Das Streitpatent ist in der Verfahrenssprache Englisch veröffentlicht und wird beim Deutschen Patent- und Markenamt unter der Nummer DE 60 2006 011 514 geführt. Es trägt die Bezeichnung: „Methods for reducing feedback information overhead in precoded MIMO-OFDM systems” (übersetzt: „Verfahren zum Reduzieren des Rückmeldeinfomations-Overhead in vorcodierten MIMO-OFDM-Systemen“) und umfasst in der erteilten Fassung 22 Ansprüche, die mit der Nichtigkeitsklage in vollem Umfang angegriffen sind. Die nebengeordneten Ansprüche 1, 19 und 20 lauten in7 der Verfahrenssprache Englisch und in deutscher Übersetzung unter Hinzufügung einer Merkmalsgliederung wie folgt:

2

Patentanspruch 1

3

M1.1 A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

4

Verfahren zum Reduzieren einer Menge an Vorcodierungs-Rückmeldeinformationen in einem Mehrträger-Kommunikationssystem mit mehreren Eingängen und mehreren Ausgängen (MIMO), mit den folgenden Schritten:

5

M1.2 carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and

6

Tragen von Informationen in einem empfangenden Ende des Systems über eine Anzahl von Streams N S , die mehrere Subträger verwenden, die zusammen zu einer Menge Ω von K zulässigen Subbändern (n 1 , ..., n K ) gruppiert werden,

7

characterized by comprising:

8

und gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

9

M1.3 jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

10

gemeinsames Auswählen unter Berücksichtigung der Übertragungsqualität für jede relevante Kombination von Subbändern und Matrizen einer begrenzten Anzahl von P Codebuchindizes und einer begrenzten Anzahl von K' Subbändern, die in eine Teilmenge ω (m 1 ,.., m K' ) der Menge Ω aufgenommen werden sollen,

11

M1.4 wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P ≤ K’, and

12

wobei K' auf einen Wert K' < K gesetzt wird und P auf einen Wert P ≤ K' gesetzt wird, und

13

M1.5 conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

14

Übermitteln der P Codebuchindizes und von die Teilmenge ω identifizierenden Informationen zu dem sendenden Ende.

15

Patentanspruch 19

16

N19.1 A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

17

Verfahren zum Reduzieren einer Menge an Vorcodierungs-Rückmeldeinformationen in einem Mehrträger-Kommunikationssystem mit mehreren Eingängen und mehreren Ausgängen (MIMO),

18

N19.2 wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

19

wobei Informationen auf einer Anzahl von Streams N S getragen werden, die mehrere Subträger verwenden, die zusammen zu einer Menge Ω von K zulässigen Subbändern (n 1 , ..., n K ) gruppiert werden, mit den folgenden Schritten:

20

N19.3 selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and

21

Auswählen einer geeigneten zu verwendenden Vorcodierungsmatrix in dem sendenden Ende aus einem Vorcodierungs-Codebuch auf der Basis von Codebuchindizes, die von einem empfangenden Ende zurückgemeldet werden,

22

characterized by comprising:

23

und gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

24

N19.4 receiving information identifying a limited number of K’ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a limited number of P codebook indices to be used for the K’ sub-bands in the subset ω,

25

Empfangen von Informationen, die eine begrenzte Anzahl von K' Subbändern in einer Teilmenge ω (m 1 ,.., m K' ) der Menge Ω und eine begrenzte Anzahl von P Codebuchindizes, die für die K' Subbänder in der Teilmenge ω verwendet werden sollen, identifizieren,

26

N19.5 the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

27

wobei die Informationen und der Vektor gemeinsam ausgewählt werden, während die Übertragungsqualität für jede relevante Kombination von Subbändern und Matrizen berücksichtigt wird, und die von dem empfangenden Ende zurückgemeldet werden, und

28

N19.6 transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

29

Übertragen auf den K' Subbändern unter Verwendung der P Codebuchindizes.

30

Patentanspruch 20

31

N20.1 A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

32

Empfangseinheit, die dafür ausgelegt ist, eine Menge an Vorcodierungs-Rückmeldeinformationen in einem Mehrträger-Kommunikationssystem mit mehreren Eingängen und mehreren Ausgängen (MIMO) zu reduzieren,

33

N20.2 the system being arranged for carrying information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

34

wobei das System dafür ausgelegt ist, Informationen auf einer Anzahl von Streams N S zu tragen, die mehrere Subträger verwenden, die zusammen zu einer Menge Ω von K zulässigen Subbändern (n 1 , ..., n K ) gruppiert werden,

35

characterized in that the receiving unit comprises:

36

dadurch gekennzeichnet, dass die Empfangseinheit Folgendes umfasst:

37

N20.3 means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

38

Mittel zum gemeinsamen Auswählen unter Berücksichtigung der Übertragungsqualität für jede relevante Kombination von Subbändern und Matrizen einer begrenzten Anzahl von P Codebuchindizes und einer begrenzten Anzahl von K' Subbändern, die in eine Teilmenge ω (m 1 ,.., m K' ) der Menge Ω aufgenommen werden sollen,

39

N20.4 wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P ≤ K’, and

40

wobei K' auf einen Wert K' < K gesetzt wird und P auf einen Wert P ≤ K’ gesetzt wird, und

41

N20.5 means for conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

42

Mittel zum Übermitteln der P Codebuchindizes und von die Teilmenge ω identifizierenden Informationen zu dem sendenden Ende.

43

Wegen des Wortlauts der mittelbar oder unmittelbar auf Anspruch 1 zurückbezogenen Ansprüche 2 bis 18 und der auf Anspruch 20 zurückbezogenen Ansprüche 21 und 22 wird auf die Streitpatentschrift bzw. deren deutsche Übersetzung Bezug genommen.

44

Die Klägerin macht die Nichtigkeitsgründe der mangelnden Patentfähigkeit des Gegenstands der erteilten Ansprüche (Art. II § 6 Abs. 1 Nr. 1 IntPatÜG i. V. m. Art. 138 Abs. 1 Buchstabe a) EPÜ) sowie der unzulässigen Erweiterung (Art. II § 6 Abs. 1 Nr. 3 IntPatÜG i. V. m. Art. 138 Abs. 1 Buchstabe c) EPÜ) geltend. Sie bezieht sich dabei auf folgenden Stand der Technik:

45

VP-1 US 2006/0093065 A1

46

VP-2 3GPP R1-061246, Unified uplink CQI signalling by efficient labelling, Huawei, Shanghai, Mai 2006

47

VP-3 3GPP R1-031303, “System-level evaluation of OFDM - further considerations”, Ericsson, 17.-21. November 2003

48

VP-4 Auszüge aus „Channel-Adaptive Technologies and Cross-Layer Designs for Wireless Systems with Multiple Antennas” - Vincent K. N. Lau, Yu-Kwong Ricky Kwok, Wiley & Sons, Kapitel 3, März 2006

49

VP-5 Auszüge aus WiMAX Standard IEEE Std 802.16e-2005

50

VP-5‘ Auszüge aus IEEE 802.16e-2005, Titelblatt, Impressum, Inhaltsverzeichnis (i-xxxix), S. 1-10, 82-84, 370-378, 428-477, 554-597, 815-817

51

VP-5a Auszüge aus IEEE 802.16-2004, Titel, Inhaltsverzeichnis, S.1-11, S. 101-105, S. 494-496, S. 520-525, S. 531-547, S. 568-587

52

VP-6 3GPP R1-060362, „MIMO techniques for Downlink E-UTRA: Detailed description and Simulation results”, 13.-17. Februar 2006

53

VP-7 3GPP R1-061439, „Evaluation of Codebook-based Precoding for LTE MIMO Systems”, 8.-12. Mai 2006

54

VP-8 3GPP R1-060821, „Downlink adaptation/scheduling guided by an efficient CQI-feedback scheme”, 27.-31. März 2006

55

VP-9 J.Choi, R.W.Heath Jr., Interpolation Based Unitary Precoding for Spatial Multiplexing MIMO-OFDM with Limited Feedback, IEEE Globecom Conference 2004, Dallas, USA, November 2004, Seiten 214-218

56

VP-10 J.Choi, R.W.Heath Jr., Interpolation Based Transmit Beamfonning for MIMOOFDM with Limited Feedback, IEEE Transactions on Signal Processing, Vol. 53, Nr. 11, November 2005, Seiten 4125-4135

57

VP-11 B.Mondahl, R.W.Heath Jr., Algorithms for Quantized Precoding in MIMO-OFDM Beamforming Systems, Proceedings of the SPIE, Band 5847, Seiten 80-87, 2005

58

VP-12 3GPP R1-061441, Feedback Reduction for Rank-1 Pre-coding for E-UTRA Downlink, Texas Instruments, Shanghai, Mai 2006

59

VP-13 Vladimir Bykovnikov, „The Advantages of SOFDMA for WiMAX“, Intel Corp., 2005

60

VP-14 Fan Wang et al.: „IEEE 802.16e System Performance: Analysis and Simulations“, 2005 IEEE 16th International Symposion on Personal, Indoor and Mobile Radio Communications, 11. bis 16. September 2005, Seiten 900-904, Vol. 2

61

VP-15 Karl-Dirk Kammeyer, „Nachrichtenübertragung“, 3. Aufl., 2004, ISBN 3-519-26142-1, Impressum und S. 624-627

62

und folgende weitere Dokumente zur Stützung ihres Vorbringens:

63

VP-A EP 2 033 335 B1 (Streitpatent)

64

VP-B WO 2008/09157 A1 (Offenlegungsschrift)

65

VP-C Registerauszug zu DE 60 2006 011 514.8

66

VP-D Merkmalsanalyse d. erteilten Patentanspruchs 1

67

VP-E Merkmalsanalyse d. erteilten Patentanspruchs 19

68

VP-F Merkmalsanalyse d. erteilten Patentanspruchs 20

69

VP-G Bei Eintritt in die regionale Phase vor dem EPA eingereichte geänderte Ansprüche

70

VP-H Schriftsatz der Patentinhaberin vom 26. Juli 2012 in dem auf der Grundlage des Streitpatents vor dem Landgericht Düsseldorf geführten Verletzungsverfahren (Aktenzeichen 4b O 79/11)

71

VP-K 3GPP Standarddokument TS 36.213 Version 8.8.0 Release 8, Oktober 2009

72

Die Klägerin ist der Ansicht, der erteilte Patentanspruch 1 sei hinsichtlich der Merkmale M1.3 und M1.5, der erteilte Anspruch 19 hinsichtlich des Merkmals N19.4 und der erteilte Anspruch 20 insbesondere hinsichtlich des Merkmals N20.3 gegenüber der Ursprungsoffenbarung unzulässig erweitert. Darüber hinaus sei der Gegenstand des Streitpatents gegenüber dem Stand der Technik nicht neu, zumindest aber beruhe er nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit.

73

Die Klägerin beantragt,

74

das europäische Patent EP 2 033 335 B1 mit Wirkung für das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland in vollem Umfang für nichtig zu erklären und der Beklagten die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen.

75

Die Beklagte beantragt,

76

die Klage kostenpflichtig abzuweisen,

77

hilfsweise mit der Maßgabe, dass das Streitpatent die Fassung eines der Hilfsanträge 1 bis 7, eingereicht mit Schriftsatz vom 12. September 2014, erhält.

78

Die Patentansprüche 1, 19 und 20 laut Hilfsantrag 1 lauten (unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen) wie folgt:

79

Patentanspruch 1

80

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

81

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and

82

characterized by comprising:

83

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

84

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘, and

85

conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

86

Patentanspruch 19

87

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

88

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

89

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

90

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘,

91

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

92

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

93

Patentanspruch 20

94

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

95

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

96

characterized in that the receiving unit comprises:

97

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

98

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘, and means for

99

conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

100

Bei Hilfsantrag 2 ersetzen die neuen nebengeordneten Patentansprüche 18 und 19 die erteilten nebengeordneten Ansprüche 19 und 20. Die danach geänderten nebengeordneten Patentansprüche 1, 18 und 19 lauten danach - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

101

Patentanspruch 1

102

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

103

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

104

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

105

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1, and

106

conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

107

Patentanspruch 18

108

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

109

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

110

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

111

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K’ and P=1,

112

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

113

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

114

Patentanspruch 19

115

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

116

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

117

characterized in that the receiving unit comprises:

118

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

119

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1 and means for

120

conveying the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

121

Die nebengeordneten Patentansprüche 1, 18 und 19 gemäß Hilfsantrag 3 lauten - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

122

Patentanspruch 1

123

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

124

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

125

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

126

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P ≤ K’, and

127

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

128

Patentanspruch 18

129

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

130

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

131

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

132

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a vector Π containing a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω,

133

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

134

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

135

Patentanspruch 19

136

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

137

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

138

characterized in that the receiving unit comprises:

139

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

140

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P ≤ K’, and means for

141

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

142

Die nebengeordneten Patentansprüche 1, 18 und 19 gemäß Hilfsantrag 4 lauten - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

143

Patentanspruch 1

144

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

145

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

146

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

147

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘, and

148

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

149

Patentanspruch 18 gemäß Hilfsantrag 4

150

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

151

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

152

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

153

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a vector Π containing a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘,

154

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

155

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

156

Patentanspruch 19 gemäß Hilfsantrag 4

157

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

158

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

159

characterized in that the receiving unit comprises:

160

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

161

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘, and means for

162

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

163

Bei Hilfsantrag 5 ersetzen die neuen nebengeordneten Patentansprüche 17 und 18 die erteilten nebengeordneten Ansprüche 19 und 20. Die danach geänderten nebengeordneten Patentansprüche 1, 17 und 18 gemäß Hilfsantrag 5 lauten - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

164

Patentanspruch 1

165

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

166

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

167

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

168

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1, and

169

conveying said vector containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

170

Patentanspruch 17

171

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

172

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

173

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

174

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a vector Π containing a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1,

175

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

176

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices.

177

Patentanspruch 18

178

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

179

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

180

characterized in that the receiving unit comprises:

181

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

182

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1, and means for

183

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit.

184

Bei Hilfsantrag 6 ersetzen die neuen nebengeordneten Patentansprüche 9 und 10 die erteilten nebengeordneten Ansprüche 19 und 20. Die danach geänderten nebengeordneten Patentansprüche 1, 9 und 10 gemäß Hilfsantrag 6 lauten - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

185

Patentanspruch 1

186

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

187

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

188

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

189

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1, and

190

conveying said vector containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end,

191

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

192

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

193

wherein

194

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

195

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

196

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

197

N S is the number of streams.

198

Patentanspruch 9

199

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

200

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

201

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

202

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a vector Π containing a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1,

203

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and

204

transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices,

205

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

206

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

207

wherein

208

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

209

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

210

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

211

N S is the number of streams.

212

Patentanspruch 10

213

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

214

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

215

characterized in that the receiving unit comprises:

216

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

217

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1 , and means for

218

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit,

219

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

220

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

221

wherein

222

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

223

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

224

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

225

N S is the number of streams.

226

Bei Hilfsantrag 7 ersetzen die neuen nebengeordneten Patentansprüche 5 und 6 die erteilten nebengeordneten Ansprüche 19 und 20. Die danach geänderten nebengeordneten Patentansprüche 1, 5 und 6 gemäß Hilfsantrag 7 lauten - unter Angabe der Änderungen gegenüber den erteilten Patentansprüchen mittels Unterstreichen - wie folgt:

227

Patentanspruch 1

228

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system, comprising:

229

carrying, at a receiving end of the system, information on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), and characterized by comprising:

230

jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

231

wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1, and

232

conveying said vector containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end,

233

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

234

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

235

wherein

236

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

237

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

238

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

239

N S is the number of streams,

240

wherein the function f is defined as:

Abbildung

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241

wherein

242

EESM is an effective exponential SIR mapping function, and

243

g BLER (x) is a function which maps EESM values to a corresponding largest possible code block size (number of information bits) which Gives BLER less than a prescribed desired value.

244

Patentanspruch 5

245

A method for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output communication system,

246

wherein information is carried on a number of streams NS using multiple sub-carriers being grouped together into a set Ω of K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ), comprising:

247

selecting, at a transmitting end, a suitable precoding matrix to be used from a precoding codebook based on codebook indices fed back from a receiving end, and characterized by comprising:

248

receiving information identifying a limited number of K‘ sub-bands in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω and a vector Π containing a limited number of P codebook indices to be used for the K‘ sub-bands in the subset ω, wherein K‘ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1,

249

the information and the vector being jointly selected, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, and being fed back from the receiving end, and transmitting on the K’ sub-bands using the P codebook indices,

250

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

251

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

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252

wherein

253

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

254

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

255

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

256

N S is the number of streams,

257

wherein the function f is defined as:

Abbildung

Abbildung in Originalgröße in neuem Fenster öffnen

258

wherein

259

EESM is an effective exponential SIR mapping function, and

260

g BLER (x) is a function which maps EESM values to a corresponding largest possible code block size (number of information bits) which Gives BLER less than a prescribed desired value.

261

Patentanspruch 6

262

A receiving unit arranged for reducing an amount of precoding feedback information in a multi-carrier Multiple-Input Multiple-Output (MIMO) communication system,

263

the system being arranged for carrying information on a number of streams NS, using multiple sub-carriers being grouped together into a set ωof K allowed sub-bands (n 1 , ..., n K ),

264

characterized in that the receiving unit comprises:

265

means for jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K‘ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

266

wherein K‘ is set to a value K‘ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1 , and means for

267

conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting unit,

268

wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

269

wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

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270

wherein

271

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

272

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

273

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

274

N S is the number of streams,

275

wherein the function f is defined as:

Abbildung

Abbildung in Originalgröße in neuem Fenster öffnen

276

wherein

277

EESM is an effective exponential SIR mapping function, and

278

g BLER (x) is a function which maps EESM values to a corresponding largest possible code block size (number of information bits) which Gives BLER less than a rescribed desired value.

279

Wegen des Wortlauts der auf die jeweiligen nebengeordneten Ansprüche zurückbezogenen Unteransprüche laut den Hilfsanträgen 1 bis 7 wird auf den Akteninhalt verwiesen.

280

Die Beklagte bestreitet, dass die erteilte Fassung gegenüber der Ursprungsoffenbarung unzulässig erweitert sei und hält den Gegenstand des Streitpatents in der erteilten Fassung, zumindest aber die Anspruchsfassung gemäß eines ihrer Hilfsanträge, gegenüber sämtlichen Angriffen für bestandsfähig.

281

Der Senat hat den Parteien mit Verfügung vom 6. August 2014 einen frühen gerichtlichen Hinweis gemäß § 83 Abs. 1 PatG zukommen lassen.

282

Wegen weiterer Einzelheiten wird auf das Protokoll der mündlichen Verhandlung sowie auf den gesamten Akteninhalt, insbesondere auf die Schriftsätze der Parteien mit sämtlichen Anlagen, Bezug genommen.

Entscheidungsgründe

283

Die zulässige Klage ist begründet, soweit mit ihr der Nichtigkeitsgrund der mangelnden Patentfähigkeit gemäß Artikel II § 6 Absatz 1 Nr. 1 IntPatÜG, Art. 138 Abs. 1 Buchst. a) EPÜ i. V. m. Art. 52, 56 EPÜ geltend gemacht wird, da sowohl die erteilte Fassung des Streitpatents als auch die Fassungen nach den Hilfsanträgen sich als nicht patentfähig erweisen, so dass das Streitpatent insgesamt für nichtig zu erklären ist.

284

I. Zum Gegenstand des Streitpatents

285

Das Streitpatent betrifft ein Verfahren zum Reduzieren des Rückmeldeinformations-Overhead in vorcodierten OFDM-MIMO-Systemen. Ausgangspunkt ist ein Übertragungssystem mit mehreren Antennen auf der Senderseite und mehreren Antennen auf der Empfängerseite (MIMO = Multiple-Input Multiple-Output). Bei derartigen Systemen empfängt jede Antenne des Empfängers die Signale von jeder Antenne des Senders. Am Empfänger wird somit eine Überlagerung der gesendeten Signale empfangen. Über die Signalqualität am Empfänger entscheidet u. a. die Signalstärke an jeder einzelnen Sendeantenne. Dabei ist die gesamte Signalstärke vorgegeben und wird nur auf die mehreren Sendeantennen (möglichst intelligent) aufgeteilt.

286

Ein derartiges Verfahren zum „Aufteilen“ ist beispielsweise aus der US 2006/0093065 A1 (VP-1) bekannt, wobei das Signal vor jeder Sendeantenne individuell mit einem Faktor gewichtet (vgl. US 2006/0093065 A1, Fig. 2, jeweils Bezugszeichen 203) wird. Die entsprechenden Faktoren (jeweils Bezugszeichen 205) sind in der Regel vorab gespeichert. Dies wird in der Fachwelt als „Vorcodierung“ bezeichnet (betrifft Phase und Gain), welche der Empfänger wieder dekodieren kann, wenn er entsprechend passende Faktoren kennt (vgl. US 2006/0093065 A1, Fig. 2, jeweils Bz. 206). Die Faktoren sind üblicherweise in Matrizen gespeichert, was den Übertragungskanal zwischen Sender und Empfänger mathematisch mit einer Vorkodierungsmatrix beschreibt, die auf die Eingangssignale angewendet wird.

Abbildung

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287

Um Sender und Empfänger optimal aufeinander abzustimmen, werden entsprechende Matrizen ausgewählt. Dabei wird die Empfangsqualität am Empfänger analysiert und dem Sender im Ergebnis die besten Vorkodierungsmatrizen zurückmeldet.

288

Sender und Empfänger verfügen in der Regel über eine nummerierte Liste (Codebook) der möglichen Vorkodierungsmatrizen, so dass in der Praxis anstelle der gesamten Vorkodierungsmatrix nur der Indexeintrag in der Liste übertragen wird. Dies ist dem Fachmann als Vorkodierungsmatrixindex bekannt (engl. „precoding matrix index“ = PMI).

289

Im Streitpatent soll das Übertragungssystem ein OFDM (orthogonal frequency division multiplexing) System sein, wobei nur beansprucht ist, dass es mehrere Überragungskanäle sein sollen („multi-carrier“).

290

Grundsätzlich geht die Lehre des Streitpatents davon aus, dass eine Vorkodierungsmatrix zumindest für alle Subträger eines Subbandes gültig ist, so dass nur eine Auswahl pro Subband mitgeteilt werden muss, d.h. es wird nur ein Index (PMI), der eine Vorkodierungsmatrix in einem Codebuch identifiziert, pro Subband übertragen, vgl. Streitpatentschrift Abs. [0036]. Die Lösung des Streitpatents schlägt nun vor, weniger PMIs zu übertragen, indem Subbänder gruppiert werden, für die dieselbe Matrix geeignet ist, im Extremfall sogar nur den Index für eine Vorcodierungsmatrix, wenn sie für alle Subbänder geeignet ist.

291

Der dem Streitpatent zugrundeliegende Kerngedanke sei, erkannt zu haben, dass eine Vorkodierungsmatrix für mehr als ein Subband gut geeignet sein kann. Gemäß der streitpatentgemäßen Lehre werden diese Subbänder gruppiert und für diese gemeinsam nur noch ein PMI übertragen, was somit zu einer Reduktion der zu übertragenen Daten führe, vgl. Streitpatentschrift Abs. [0042].

292

Um die passenden Vorkodierungsmatrizen zu finden, werde ein an sich bekanntes Optimierungsverfahren auf der Empfängerseite angewendet. Dazu werde das Signal-zu-Rausch-Verhältnis (SNR) der einzelnen Subbänder für verschiedene Vorkodierungsmatrizen berechnet und eine vorgegebene Anzahl der besten Subbänder mit einer vorgegebenen Anzahl zugehöriger PMIs übertragen. Dies lässt sich aus der Patentschrift nur mit einer gehörigen Portion Fachwissen entnehmen (Fig. 3 der Streitpatentschrift zeigt nämlich eigentlich Subträger auf der unteren Abszisse, die von 1 bis 300 gezählt werden, und Subbänder auf der oberen Abszisse, die von 1 bis 12 gezählt werden.

293

II. Zum Verständnis des Streitpatents

294

II.1. Einschlägiger Fachmann auf dem betroffenen Technikgebiet ist ein Ingenieur der Nachrichtentechnik mit Universitätsabschluss und mehrjähriger Berufserfahrung auf dem Gebiet des Beamforming bei MIMO-Kommunikationssystemen. Er verfügt über fundierte Kenntnisse im Umgang mit n-dimensionalen mathematischen Methoden oder lässt sich diesbezüglich von einem Mathematiker beraten. Des Weiteren sind ihm die in den einschlägigen Standards umgesetzten Übertragungsverfahren bei MIMO-Kommunikationssystemen (WiFi, IEEE, 3GPP u. ä.) bekannt.

295

Sein Fachwissen umfasst die in der entsprechenden Standardisierungsgruppe (3GPP TSG RAN WG1) für das E-UTRA (LTE) vor dem Anmeldetag geführten Diskussionen, insbesondere den Inhalt der im Streitpatent aufgezählten Diskussionspapiere [1], [6], [7] und [8] (von der Klägerin als VP-2, VP-12, VP-7 und VP-8 eingereicht).

296

Da sich das Patent an den Fachmann wendet, war auch das Abstraktionsniveau des beanspruchten Gegenstandes/Verfahrens und der beschriebenen Ausführungsbeispiele bei der Bestimmung des erforderlichen Fachwissens zu berücksichtigen.

297

II.2. Nach Überzeugung des Senats versteht der Fachmann das beanspruchte Verfahren gemäß erteiltem Patentanspruch 1 und die verwendeten Begriffe unter Heranziehen der Beschreibung und der Figuren des Streitpatents wie folgt:

298

Gemäß den Merkmalen M1.1 und M1.2 des Oberbegriffs wird ein Verfahren beansprucht, bei dem Informationen über die Vorkodierung in einem MIMO-Kommunikationssystem von einem Empfänger an den Sender zurückgemeldet werden. Mit Merkmal M1.1 wird beansprucht die Informationsmenge zu reduzieren. Zwar beschreibt das Ausführungsbeispiel ein OFDM-MIMO-Kommunikationssystem (vgl. Beschreibung, Abs. [0035]-[0039] und insbesondere Abs. [0041]), was insbesondere E-UTRA (LTE), IEEE 802.11-Serie (WiFi, WLAN) und auch IEEE 802.16 Serie (WiMax) umfasst, jedoch betrifft der Anspruch sämtliche MIMO-Kommunikationssysteme mit Multicarriermodulation („multi-carrier“, vgl. Merkmal M1.1) ohne Beschränkung auf OFDM. Der Fachmann versteht, dass damit keine Beschränkung auf ein Single-User oder ein Multi-User-System beansprucht ist.

299

Zum Verständnis des Merkmals M1.2 hat eine klare Unterscheidung von Subträger („sub-carriers“) und Subbändern („subbands“) zu erfolgen.

300

Dem Fachmann ist klar, dass bei den bekannten OFDM-MIMO-Kommunikationssystemen davon ausgegangen wird, dass die Subträger eines Subbandes angenähert das gleiche Schwundverhalten aufweisen (Abschwächung; flat fading), vgl. auch Streitpatent, S. 2, Z. 21-22: „the channel is approximately flat fading within each sub-band“. Damit bildet ein Subband die feinste Granularität für Vorkodierungsmatrizen im Kontext des Patentanspruchs, d. h. weniger als ein Subband wird nicht betrachtet.

301

Gemäß Merkmal M1.2 werden jeweils mehrere Subträger logisch zu einem Subband gruppiert. Das Merkmal M1.2 spezifiziert nicht die Lage der OFDM-Subbänder zueinander. Die Beklagte vertritt die Auffassung, das Merkmal M1.2 impliziere die Eigenschaft, dass die Subbänder aus jeweils benachbarten Subträgern gebildet würden. Sie verweist dazu auf das Ausführungsbeispiel der Absätze [0004] und [0036], bei dem von E-UTRA (LTE) mit benachbarten OFDM-Subträgern die Rede ist. Jedoch betrifft das Streitpatent auch OFDM-MIMO-Kommunikationssysteme nach IEEE 802.16 (WiMax) (vgl. Abs. [0037]), bei dem die OFDM-Subträger bekanntermaßen sowohl im Uplink als auch im Downlink beliebig angeordnet sein können. Eine einschränkende Auslegung des beanspruchten Verfahrens auf benachbarte OFDM-Subträger ist nach Überzeugung des Senats nicht zulässig.

302

Die mit dem gerichtlichen Hinweis nach § 83 Abs. 1 PatG geäußerte vorläufige Auffassung des Senats, wonach die Auswahl der P Vorkodierungsmatrizen und K‘ Subbänder in einer zweistufigen Auswahl erfolgen könnte, hält der Senat nach der Argumentation der Beklagen mit Schriftsatz vom 15. Oktober 2014 und ihrem Vortrag in der mündlichen Verhandlung nicht mehr aufrecht. Der Senat ist nunmehr überzeugt, dass die Vorkodierungsmatrizen und Subbänder gemäß Merkmal M1.3 gemeinsam in Abhängigkeit der Übertragungsqualität ausgewählt werden. Die Beschreibung nennt mit den Gleichungen (3) und (4) Extremwertberechnungen zu deren Auswahl. Dabei liefert die in Gleichung (3) angegebene Funktion einen Ergebnissatz bestehend aus einem Vektor Π und einem Vektor ω, vgl. Streitpatentschrift, S. 5, Z. 18-19. Eine konkrete Bedingung an die gemeinsame Auswahl der Codebuchindizes und die Subbänder wird jedoch erst mit dem erteilten Unteranspruch 4 beansprucht. Welche der Kombinationen, relevante Kombinationen gemäß Merkmal M1.3 sind, ist weder aus den Patentansprüchen noch aus der Beschreibung zu entnehmen. Der Fachmann wird mittels seines Fachwissens nur Kombinationen berechnen, bei denen das Signal-zu-Rausch-Verhältnis SNR oder Signal-zu-Interferenz-Verhältnis SIR ein bestimmtes Mindestmaß überschreitet.

303

Gemäß Merkmal M1.4 werden die Anzahl der Subbänder auf K‘ und die Anzahl der Vorkodierungsmatrizen auf P gesetzt, d. h. nach einem nicht beanspruchten Kriterium festgelegt (erst Unteranspruch 14 konkretisiert, für P=1 oder P durch einen Standard vorzugeben). Für diese begrenzten Anzahlen P und K‘ („limited number of“) wird gemäß Merkmal M1.3 diejenige Kombination aus P Vorkodierungsmatrizen und K‘ Subbändern ermittelt für die die Übertragungsqualität maximal ist. Die Beschreibung nennt jeweils ein Ausführungsbeispiel für P = 1 und K‘ = 4 (vgl. Abs. [0054]) sowie für P = 2 und K‘ = 4 (vgl. Abs. [0055]).

304

Gemäß Merkmal M1.5 werden zum einen die P ermittelten Codebucheinträge und zum anderen Informationen, die die K‘ Subbänder identifizieren, auf die die den Codebucheinträgen entsprechenden Vorkodierungsmatrizen angewendet werden sollen, übertragen. Gemäß Ausführungsbeispiel kann die Information über die K‘ Subbänder mittels Bitmap erfolgen, vgl. Fig. 1. Dem Fachmann sind aber auch andere Kodierungen bekannt, um die Information zu übertragen.

305

Für den Fall, dass P=1 gesetzt wird, wird nur ein Codebuchindex (PMI) gemäß Merkmal M1.5 übertragen, d. h. die zugehörige Vorkodierungsmatrix gilt für alle K‘ ausgewählten Subbänder.

306

Der Fachmann erkennt, dass für P>1 zusätzlich die Information zu übertragen ist, welcher Vorkodierungsmatrixindex des Codebuchs (PMI), welchem Subband zugeordnet wird.

307

II.3. Das beanspruchte Verfahren gemäß erteiltem Patentanspruch 19 betrifft das sendeseitige Ende (Merkmal N19.3: „selecting, at a transmitting end [...]“) eines MIMO-Kommunikationssystems (Merkmal N19.1) mit mehreren Streams auf mehreren Trägerfrequenzen (Merkmal N19.2), wobei das sendeseitige Ende (z.B. eine Basisstation) Informationen gemäß N19.4 und N19.5 verarbeitet, um daraufhin auf ausgewählten Subbändern („K' sub-bands“) mit aus den übertragenen Codebuchindizes („P codebook indices“) ausgewählten Vorkodierungmatrizen („suitable precoding matrix“; N19.3) zu senden (Merkmal N19.6). Dem Fachmann ist klar, dass die gemäß Merkmal N19.4 empfangenen Informationen von einem anderen Ende (Merkmal N19.5: „[...] being fed back from the receiving end“) des MIMO-Kommunikationssystems stammen, i. d. R. (aber nicht darauf beschränkt) von einem mobilen Gerät (vgl. Streitpatentschrift, Abs. [0072] bis [0075]).

308

Das Verfahren nach Patentanspruch 19 umfasst (anders als das Verfahren des Patentanspruchs 1) K' ≤ K, also auch K' = K, womit die gesamte Bandbreite zur Übertragung genutzt wird.

309

Der Fachmann weiß, dass das Codebuch grundsätzlich beiden Kommunikationspartnern (hier: sendendes Ende und empfangenes Ende bzw. Basisstation und Mobilgerät) bekannt sein muss. Schließlich betrifft ein Codebuch eine beiderseits bekannte Konvention, um (hier) Vorkodierungsmatrizen zu benennen (über Index). Somit versteht der Fachmann das Merkmal N19.3 dahingehend, dass das sendende Ende die zum Index (PMI) gehörende Vorkodierungsmatrix auswählt. Es handelt sich hierbei um eine Selbstverständlichkeit bei codebuchbasierter Kommunikation.

310

Das Merkmal N19.6 versteht der Fachmann im Kontext mit dem Merkmal N19.3, dahingehend, dass die Codebuchindizes gemäß N19.6 die entsprechenden Vorkodierungsmatrizen auswählen mit denen der MIMO-Transmitter gewichtet werden soll.

311

Nach Überzeugung des Senats versteht der Fachmann unter dem sendeseitigem Ende („transmitting end“) des MIMO-Kommunikationssystems u. a. eine Basisstation, einen Node B, einen WLAN-Router wie sie bei LTE, WiFi (WLAN) oder WiMax verwendet werden.

312

II.4. Der Vorrichtungsanspruch 20 betrifft eine Empfangseinheit, die ausgelegt ist, um die Verfahrensschritte N20.1 und N20.2 in einem MIMO-Kommunikationssystem durchzuführen. Der Fachmann versteht die Verfahrensschritte gemäß Merkmal N20.1 und N20.2 analog zu den korrespondierenden Merkmalen M1.1 und M1.2 des Patentanspruchs 1. Dabei verfügt die Empfangseinheit über Mittel zum Durchführen der Verfahrensschritte N20.3 bis N20.5, welche funktional beschrieben sind. Der Fachmann versteht diese analog zu den korrespondierenden Merkmalen M1.3 bis M1.5 des Patentanspruchs 1. Weitere beschränkende Merkmale weist die Empfangseinheit nicht auf.

313

III. Zu den geltend gemachten Nichtigkeitsgründen

314

Der Gegenstand des Streitpatents beruht weder in der erteilten Fassung (Hauptantrag) noch in einer der Fassungen der Hilfsanträge 1 bis 7 - auch wenn er insoweit neu sein mag - gegenüber dem Stand der Technik laut VP-1 und VP-5 auf einer erfinderischen Tätigkeit, so dass das Streitpatent nach Art. II § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 IntPatÜG i. V. m. Art. 56 EPÜ insgesamt für nichtig zu erklären ist.

315

Der von der Klägerin behauptete Nichtigkeitsgrund der unzulässigen Erweiterung (Art. II § 6 Abs. 1 Nr. 3 IntPatÜG) liegt nicht vor.

316

Dem zusätzlichen Nichtigkeitsgrund der unzureichenden Offenbarung (Art. II § 6 Abs. 1 Nr. 2 IntPatG), den die Nichtigkeitsklägerin in Reaktion auf die mit dem gerichtlichen Hinweis geäußerte vorläufige Auffassung des Senats der zweistufigen Auswahl, mit dem Schriftsatz vom 19. September 2014 behauptet, ist die Grundlage entzogen, da die Auslegung des Streitpatents für eine zweistufige Auswahl keinen Raum bietet, siehe auch Ziffer II.2.

317

III.1 Zum Hauptantrag

318

Die Beklagte verteidigt das Patent in der erteilten Fassung.

319

III.2. Unzulässige Erweiterung (Art. II § 6 Abs. 1 Nr. 3 IntPatÜG)

320

Die ursprünglich mit den Anmeldeunterlagen beim Europäischen Patentamt eingereichten unabhängigen Patentansprüche beanspruchten das Teilmerkmal, wonach die P Codebuchvektoren in einem Vektor Π aufgenommen sein sollten. Im Merkmal M1.3 war ursprünglich: „to be included in a vector Π“ enthalten, was in der erteilten Fassung gestrichen ist. Im ursprünglich eingereichten Patentanspruch 1 wurde der Vektor Π an das sendende Ende übermittelt. Im Merkmal M1.5 war ursprünglich: „conveying said vector Π“ enthalten, anstelle von „conveying the P codebook indices“ im erteilten Merkmal M1.5, vgl. VP-B.

321

Hinsichtlich der Merkmale M1.3 und M1.5 vertritt die Klägerin die Auffassung, dass darin eine unzulässige Erweiterung bestehe. Entsprechendes hat sie für die nebengeordneten Patentansprüche 19 und 20 vorgetragen.

322

Das technische Verständnis der mit den ursprünglich beim Europäischen Patentamt eingereichten Anmeldeunterlagen offenbarten Lehre richtet sich an den Fachmann und ist mit seinem Fachwissen zu beurteilen. Der vom Senat zugrunde gelegte Fachmann (siehe Ziffer II.1), unterscheidet zwar zwischen Codebuchindizes und einem Vektor mit Codebuchindizes, jedoch ergibt sich für ihn dadurch kein anderes Verfahren. Dementsprechend beschränkt der Vektor Π nicht den beanspruchten Gegenstand.

323

Für P=1 ist ein einzelner Codebuchindex (PMI) explizit ursprünglich offenbart, vgl. VP-B, S. 15, Z. 1-7, vgl. VP-B, S. 12, Z. 18-21. Dementsprechend wird auch nur ein einzelner PMI an das sendende Ende übertragen. Dem Fachmann wird damit die gleiche technische Lehre vermittelt, ob der PMI als Vektor mit einer Komponente, was auch ein Skalar ist, oder als Codebuchindex übertragen wird.

324

Für P > 1 ist dem oben definierten Fachmann klar, dass für eine Vielzahl von Kombinationen aus Vorkodierungsmatrizen und Subbändern die Übertragungsqualität zu bestimmen ist (Permutationen). Somit entnimmt der Fachmann dem Merkmal M1.3 auch ohne explizite Aufnahme des Vektors Π, dass die Codebuchindizes strukturiert angeordnet sein müssen, was dem Fachmann die gleiche technische Lehre bietet wie das Aufnehmen des Vektors Π in den Anspruchswortlaut. Schließlich ist dem Fachmann auch klar, dass ω geordnet sein muss, ohne dass dies im Anspruch formuliert wäre. Denn ω ist im Kontext der Auswahl eine Teilmenge und im Kontext der Berechnung nach Gleichung (3) oder (4) ein Vektor (vgl. VP-B, S. 11, Z. 5 und Streitpatentschrift, Abs. [0049]), was der vom Senat zugrunde gelegte Fachmann ohne weiteres versteht. Hinsichtlich des Merkmals M1.5 ist dem Fachmann klar, dass die P Codebuchindizes in einer geordneten Weise übertragen werden müssen, was der Funktion eines Vektors bei der Übertragung gemäß M1.5 entspricht.

325

Die zunächst vom Senat vermutete komponentenweise Zuordnung von Π und ω ist aus Sicht des Fachmanns nicht zwingend (vgl. Schriftsatz der Beklagten vom 12. September 2014 Rdn. 12 u. 13), da der Vektor Π die Dimension P aufweist und ω die Dimension K‘ mit P ≤ K’ (wie von Merkmal M1.4 verlangt).

326

Der Nichtigkeitsgrund der unzulässigen Erweiterung liegt somit nach Überzeugung des Senats nicht vor.

327

III.3. Dem Verfahren des erteilten Patentanspruchs 1 fehlt es an der erforderlichen erfinderischen Tätigkeit, da es dem Fachmann aus der VP-1 und der VP-5 nahegelegt war.

328

III.3.1. Die US 2006/0093065 A1 (VP-1) betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine rückgekoppelte („closed loop“) Datenübertragung in MIMO-Kommunikationssystemen, vgl. VP-1, Titel und Abs. [0001]. Der VP-1 liegt die Erkenntnis zugrunde, durch begrenzte Rückmeldeinformationen an den Sender, wie codebuch-basierte Beamforming-Gewichte (= Vorkodierung-Rückmeldeinformation) die Datenmenge der Rückmeldung gegenüber der einer vollständigen Rückkopplung zu reduzieren (dort: „Limited feedback methods like feeding back message for antenna selection or codebook-based beamforming weights selection can reduce the amount of feedback as opposed to full channel feedback.“), vgl. VP-1, Abs. [0015]. Das Verfahren gemäß VP-1 verwendet einen „multi-carrier“ MIMO (VP-1, Abs. [0016]: „The feedback is designed to improve the performance of the receiver when codebook selection over a certain bandwidth or set of subcarriers is used.”). Das beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft insbesondere Mehrträger-Kommunikationssysteme („multicarrier based architecture […].“) mit AMC oder OFDM, vgl. VP-1, Abs. [0020], [0021]. Absatz [0022] und Fig. 3 der VP-1 zeigen ein Ausführungsbeispiel, wobei der Index „k“ den Subträger bei OFDM-MIMO bezeichnet. Ein Satz von Subträgern wird in der VP-1 als Ω bezeichnet, vgl. Abs. [0036], was aus fachmännischer Sicht einem Subband gemäß Streitpatent entspricht.

329

Die US 2006/0093065 A1 (VP-1) betrifft die Gruppierung von streams tragenden Subträgern (dort: „group of frequency-domain subcarriers for each MIMO data stream“). Dabei wird ein Codebuchvektor für jede Gruppe von Streams (=Subband) bestimmt und zurückgemeldet, vgl. VP-1, Abs. [0016]. Die Auswahl des Codebuchvektors erfolgt für eine bestimmte Bandbreite oder Gruppe von Subträgern (dort: „…codebook selection over a certain bandwidth or set of subcarriers…”), worunter aus fachmännischer Sicht zu verstehen ist, dass die Gruppierung in einer bestimmten Bandbreite erfolgen soll. VP-1, Abs. [0033] spricht die Gruppierung als Aufteilung von verschiedenen Granularitäten der verfügbaren Bandbreite an (dort: „…the channel bandwidth may be divided into different granularities and the feedback and transmit weighting can be performed accordingly“.).

330

Das Verfahren gemäß VP-1 verwendet eine Auswahl der Codebucheinträge an der Mobilstation (entsprechend dem „empfangenden Ende“ gemäß Streitpatent) und überträgt diese an die Basisstation (entsprechend dem „sendenden Ende“ gemäß Streitpatent), welche schließlich von der Basisstation genutzt werden, um beamformed data zu senden vgl. VP-1 Abs. [0032], mitte und unten i. V. m Fig. 12.

331

Hinsichtlich der Auswahl der Vorkodierungsmatrizen und der Subbänder lehrt die VP-1 dem Fachmann Folgendes: Die gesamte Bandbreite wird aus der Gesamtzahl K (großes K) Subträgern gebildet (vgl. VP-1, Abs. [0034]: „OFDM downlink with K usable subcarriers“; vgl. VP-1, Abs. [0034]). Diese sind in verschiedene Granularitäten einteilbar (vgl. VP-1, Abs. [0033], li. Sp.: „may be divided into different granularities“; VP-1, S. 5, Gln. (3)). Dabei bezeichnet Ω gemäß VP-1 einen Satz aus k (kleines k) Subträgern, was einem Subband gemäß Streitpatent entspricht. Die Granularität und damit die Breite der Subbänder werden durch die Wahl von Ω in VP-1 gegeben.

332

Die VP-1 benennt folgende Parameterkombinationen:

333

a) Einen einzigen Satz von Codebucheinträgen für die gesamte Bandbreite, vgl. VP-1, Abs. [0033], li. Sp. (entsprechend der Terminologie des Streitpatents: P=1 und K‘=K)

334

b) Einen frequenzselektiven Ansatz, wobei mehrere Subbänder gebildet werden und jeweils ein Codebucheintrag übertragen wird, vgl. Abs. [0033], re. Sp., Z. 2-7 (entsprechend der Terminologie des Streitpatents: P=K‘). Über das Verhältnis von K‘ zu K entnimmt der Fachmann an dieser Stelle nichts Näheres.

335

c) Das Übertragen eines (einzigen) Codebucheintrags für die gesamte Bandbreite, obwohl nur ein Teil der Subträger für die Übertragung verwendet werden sollen, vgl. Abs. [0033], re. Sp., Z. 7-14 (entsprechend der Terminologie des Streitpatents: P=1 und K‘ < K).

336

Soweit die Klägerin vorgetragen hat, dass der Klammerausdruck der VP-1, Abs. [0033], re. Sp., Z. 1-2, ein Beispiel für eine Auswahl von Subbändern aus der ganzen Bandbreite mit K‘ < K offenbare, da nur die für die Übertragung verwendeten Subbänder mit einer Vorkodierungsmatrix gewichtet würden, kann der Senat diese Eindeutigkeit nicht erkennen. Ein explizites Verfahrensmerkmal für K‘ < K ist dieser Stelle der VP-1 nicht entnehmbar. Vielmehr zeigt die obengenannte Parameterkombination im Fall c) ein K‘ < K nur für den Fall P=1.

337

Im Einzelnen zeigt die Druckschrift US 2006/0093065 A1 (VP-1) dem Fachmann mit den Worten der deutschen Übersetzung des Patentanspruchs 1 unmittelbar und eindeutig (nicht zutreffendes durchgestrichen) ein

338

M1.1 Verfahren zum Reduzieren einer Menge an Vorcodierungs-Rückmeldeinformationen in einem Mehrträger-Kommunikationssystem mit mehreren Eingängen und Ausgängen (MIMO), (vgl. VP-1 , Abs. [0001], [0015], [0016] und Fig. 5, Bz. 507: „Selected Precoding Matrix V“) mit den folgenden Schritten:

339

M1.2 Tragen von Informationen in einem empfangenden Ende (vgl. VP-1 , „mobile“, was das empfangene Ende betrifft) des Systems über eine Anzahl von Streams NS, die mehrere Subträger verwenden, die zusammen zu einer Menge Ω von K zulässigen Subbändern (n1, ..., nK) gruppiert werden (vgl. VP-1 , Abs. [0033]-[0034] i. V. m. Abs. [0036]), und gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

340

M1.3 gemeinsames Auswählen unter Berücksichtigung der Übertragungsqualität (vgl. VP-1 , Abs. [0036] ) für jede relevante Kombination von Subbändern und Matrizen einer begrenzten Anzahl von P Codebuchindizes und einer begrenzten Anzahl von K' Subbändern, die in eine Teilmenge ω (m 1 ,.., m K' ) der Menge Ω aufgenomme n werden sollen (vgl. VP-1 , Abs. [0035]-[0037]),

341

M1.4 wobei K' auf einen Wert K' < K gesetzt wird und P auf einen Wert P ≤ K' gesetzt wird (vgl. VP-1 , Abs. [0033], re. Sp., Z. 7-14 entsprechend P=1, K' < K) , und

342

M1.5 Übermitteln der P Codebuchindizes und von die Teilmenge ω identifizierenden Informationen zu dem sendenden Ende (vgl. VP-1 , Abs. [0027], re. Sp., Abs. [0024]).

343

Die Absätze [0035] bis [0037] der VP-1 beschreiben das Verfahren zur Auswahl der Codebuchindizes (Absatzüberschrift dort: „Codebook Index Selection“). Der Fachmann entnimmt dem, dass die Auswahl durch die Mobilstation („the mobile just needs to determine“) erfolgt und dass als Auswahlkriterium die Übertragungsqualität berücksichtigt wird (vgl. VP-1, Abs. [0036]: „highest power“, „maximize the average capacity“), was dem Merkmal M1.3 teilweise entspricht.

344

Dem Verfahren gemäß VP-1 fehlen also die Teilmerkmale, dass Subbänder und Vorkodierungsmatrizen gemeinsam ausgewählt werden und dass dabei jede relevante Kombination aus Vorkodierungsmatrizen und Subbändern berücksichtigt werden soll (M1.3 teilweise, M1.5 teilweise).

345

Der Fachmann erhält aus der VP-1 selbst die Anregung, nur für eine bestimmte Bandbreite eine Vorkodierungsmatrix auszuwählen. Denn gemäß VP-1 wird durch die Rückmeldung die Leistungsfähigkeit des Empfängers verbessert, wenn eine Codebuchauswahl über eine bestimmte Bandbreite oder eine bestimmte Menge von Unterträgern verwendet wird, vgl. VP-1, Abs. [0016], zweiter Satz. Zwar enthält der Abs. [0033] keine wortwörtliche Handlungsanweisung, weniger als alle verfügbaren Subbänder auszuwählen und diese auch der Basisstation mitzuteilen, jedoch wird dies dem Fachmann zusammen mit dem Erfindungsgedanken der VP-1, Abs. [0016] als Ausführungsform nahegelegt.

346

III.3.2. Die VP-5 betrifft Auszüge des Amendment 2 und des Corrigendum 1 zum IEEE Standard 802.16 vom 28. Februar 2006 mit den Bezeichnungen „IEEE Std 802.16e TM -2005 and IEEE Std 802.16 TM -2004/Cor1-2005“, vgl. VP-5, Blatt 1 unten rechts. Dies ist der Fachwelt als sog. WiMAX-Standard bekannt.

347

Die VP-5 offenbart ein Verfahren zur rückgekoppelten Vorkodierungsinformation („closed loop precoding“) in einem Mehrträger-MIMO-Kommunikationssystem, vgl. VP-5, S. 596, Abschnitt 8.4.8.3.6. Der WiMAX-Standard gemäß VP-5 gruppiert OFDM Unterträger zu einem „bin“, welche weiterhin zu je vier ein „physical band“ bilden (vgl. VP-5, S. 558, Mitte), was einem Subband gemäß der Lehre des Streitpatents entspricht (Merkmal M1.2). Gemäß VP-5 werden die Informationen auf einer Anzahl Streams übertragen, vgl. VP-5, S. 596, Gln. 124y und den darauf folgenden Absatz.

348

Gemäß VP-5 wird die Anzahl der programmierten Vorkodierungsmatrizen von dem sendenden Ende („BS“) angefordert und somit P gesetzt, vgl. VP-5, S. 597, 1. Absatz. Gemäß VP-5 kann in einer Variante für alle Bänder eine einzige Vorkodierungsmatrix angefordert werden (mit der Terminologie des Patentanspruchs: P=1 für K‘=K) und in einer zweiten Variante kann für eine Auswahl (VP-5: „N best bands“) für jedes Subband eine Vorkodierungsmatrix angefordert werden (mit der Terminologie des Patentanspruchs: K‘< K und P=K‘). Der Fachmann erkennt, dass mit der zweiten Variante das Merkmal M1.4 erfüllt ist, da P=K‘ unter die Anspruchsbreite von P ≤ K' fällt.

349

Gemäß VP-5 werden die Vorkodierungsmatrixindizes über CQICH übertragen, was dem Fachmann als Rückmeldekanal „Channel Quality Indicator Channel“ bekannt ist, vgl. VP-5, S. 597, 1. Abs. (dort: „The precoders of the different bands, in order discribed previously, is signaled in the corresponding CQICH channels“). Dies entspricht dem Rückmelden von Vorkodierungsmatrixindex und Subbandinformation gemäß Merkmal M1.5.

350

Hinsichtlich des Merkmals M1.3 entnimmt der Fachmann der VP-5 Folgendes:

351

Selbstverständlich ist die Übertragungsqualität (CQI) von der verwendeten Vorkodierungsmatrix abhängig. Eine Auswahl der Vorkodierungsmatrizen muss schließlich am empfangenden Ende erfolgen, bevor Vorkodierungsmatrixindizes an das sendende Ende (VP-5: „BS“) zurückgemeldet werden (VP-5: „precoding matrices to be fed back“).

352

Soweit die Beklagte vorgetragen hat, aus der VP-5 ginge nicht hervor, dass die Vorkodierungsmatrizen und Subbänder durch Betrachten jeder relevanten Kombination gemeinsam ausgewählt würden, ist dieses Teilmerkmal nach Überzeugung des Senats aus der VP-5 nicht wortwörtlich entnehmbar. Der Senat ist jedoch überzeugt, dass dies dem hier festgelegten Fachmann bei der Auswahl der besten Kombination als Mittel der Wahl zur Verfügung steht, insbesondere mit seinem Wissen über MIMO-OFDM-Kommunikationssysteme mit Rückkopplung. Dieses Hintergrundwissen des Fachmanns ist auch in der Streitpatentschrift aufgezählt (vgl. Streitpatent Abs. [0009]). Diesbezüglich hat die Nichtigkeitsklägerin in der mündlichen Verhandlung u. a. zum Lehrbuch gemäß VP-4 und zur VP-9 (vgl. VP-9, S. 214 u. 215; ebenfalls als Literatur [3] in der Streitpatentschrift zitiert) vorgetragen.

353

Der Fachmann wusste also, wie er die Auswahl der besten N Subbänder gemäß VP-5 zu ermitteln und die gegenseitige Abhängigkeit des höchsten Signal-zu-Rauschverhältnisses von Subband mit zugeordneter Vorkodierungsmatrix bei der Ausführung zu berücksichtigen hatte.

354

Neben seinem Fachwissen führt auch die gemeinsame Betrachtung von VP-1 und VP-5 in naheliegender Weise zum Verfahren nach Patentanspruch 1. Der Fachmann musste bei der Aufgabenstellung, ausgehend von der VP-1 als nächstliegenden Stand der Technik die Vorkodierungsrückmeldeinformation zu reduzieren auch die VP-5 in Betracht ziehen, die ebenfalls Verfahren zur Rückmeldung von frequenzselektiven Vorkodierungsinformationen nach dem WiMAX-Standard betrifft. Naheliegender Weise nahm er die Anregung aus der VP-5 auf, nur die besten Subbänder auszuwählen, und diese mit den Vorkodierungsmatrixindizes an die Basisstation zurückzumelden (vgl. VP-5, S. 597), was in der Anwendung auf das Verfahren zur rückgekoppelten Vorkodierung des MIMO-Kommunikationssystems der VP-1 dem Verfahren des erteilten Patentanspruchs 1 entspricht. Überlegungen, die über das Anwenden von Fachwissen hinausgingen, waren dazu nicht erforderlich.

355

III.4. Dem Verfahren des erteilten Patentanspruchs 19 fehlt es an der Neuheit, da es dem Fachmann sowohl aus der VP-1 als auch aus der VP-5 bekannt war.

356

Anders als bei dem Verfahren gemäß erteiltem Patentanspruch 1 wird gemäß Patentanspruch 19 keine Beschränkung für P und K‘ beansprucht, insbesondere werden auch die Parameterkombinationen K‘=K und P=1 (eine Matrix für die ganze Bandbreite) sowie P=K‘=K (jeweils eine Matrix pro Subband) vom Anspruchswortlaut des Patentanspruchs 19 umfasst.

357

Die verfahrensgemäße technische Lehre der Merkmale N19.1 und N19.2 des Patentanspruchs 19 (Oberbegriff) gleicht den Merkmalen M1.1 und M1.2. des Patentanspruchs 1. Sie sind jeweils aus der VP-1 und der VP-5 bekannt, siehe Ziffer III.3.

358

Jeweils aus der VP-1 und aus der VP-5 ist mit den Worten der weiteren Merkmale des erteilten Patentanspruchs 19 (in deutscher Übersetzung gemäß Patentschrift) Folgendes bekannt:

359

N19.3 Auswählen einer geeigneten zu verwendenden Vorcodierungsmatrix in dem sendenden Ende aus einem Vorcodierungs-Codebuch auf der Basis von Codebuchindizes, die von einem empfangenden Ende zurückgemeldet werden (vgl. VP-5, S. 448; dort: „the MS shall report the MIMO coefficent the BS should use for best DL reception“, was aus Sicht des Fachmanns zwangsläufig impliziert, dass die Basisstation/sendendes Ende die entsprechenden Vorkodierungsmatrizen aus dem Codebuch auswählt; vgl. VP-1, Abs. [0024]), und gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

360

N19.4 Empfangen von Informationen, die eine begrenzte Anzahl von K' Subbändern in einer Teilmenge ω (m1,.., Nc') der Menge Ω und eine begrenzte Anzahl von P Codebuchindizes, die für die K' Subbänder in der Teilmenge ω verwendet werden sollen, identifizieren (vgl. VP-5, S. 597, 1. Abs.; Die Basisstation (BS) gem. VP-5 fordert von der Mobilstation eine Anzahl N Subbänder an, welche mit zugehörigen - ebenfalls N - Vorkodierungsmatrixindizes an die Basisstation übertragen werden; siehe auch Ausführungen unter Ziffer III.3. zum Merkmal M1.4; vgl. VP-1, Abs. [0033] li. Sp. unten f. P=1 und K‘=K bzw. Abs. [0033], re. Sp. oben für P=K‘=K).

361

N19.5 wobei die Informationen und der Vektor gemeinsam ausgewählt werden, während die Übertragungsqualität für jede relevante Kombination von Subbändern und Matrizen berücksichtigt wird (vgl. VP-5 , S. 597; Als Auswahlkriterium für die Vorkodierungsmatrizen mit den N besten Subbänder werden die höchsten Signal-zu-Rausch-Verhältnisse „highest S/N values“ verwendet, was dem Berücksichtigen der Übertragungsqualität entspricht), und die von dem empfangenden Ende zurückgemeldet werden (vgl. VP-5, S. 597, 1. Abschnitt, Zeile 6: „The index for each precoder is mapped to a CQICH channel of corresponding size.“; vgl. VP-1, Abs. [0035]), und

362

N19.6 Übertragen auf den K' Subbändern unter Verwendung der P Codebuchindizes (VP-5 umfasst das Senden (Downlink) auf Basis der rückgemeldeten Vorkodierungsinformationen für die entsprechenden Frequenzbereiche, vgl. VP-5, S. 448 (dort: „the MS shall report the MIMO coefficent the BS should use for best DL reception; vgl. VP-1, Abs. [0027] re. Sp. oben i. V. m. Abs. [0033] und Abs. [0036]).

363

Somit sind sämtliche Verfahrensschritte des Patentanspruchs 19 aus VP-1 und auch aus VP-5 bekannt.

364

Soweit die Klägerin vorgetragen hat, die VP-1 betreffe ein Kommunikationssystem gemäß dem WiMAX Standard IEEE 802.16, aber der Patentanspruch 19 des Streitpatents sei auf ein 3GPP-LTE-Kommunikationssystem gerichtet, sieht der Senat diese Unterscheidung nicht, da die erteilten Verfahren/Empfangseinheit des Streitpatents ebenfalls ein Kommunikationssystem gemäß WiMAX umfassen, siehe Ziffer II.2. zur Auslegung des Patentanspruchs 1 (M1.1, M1.2.), was auch für Patentanspruch 19 gilt.

365

Dem Vortrag der Beklagten, die Druckschrift VP-1 betreffe nicht die Auswahl von K' Subbändern von K Subbändern der Menge Ω, hat die Klägerin entgegen gesetzt, dass eine echte Teilmenge (K < K') mit Patentanspruch 19 nicht beansprucht sei, sondern Patentanspruch 19 umfasse auch K = K' und P = 1. Der Senat folgt dem Vorbringen der Klägerin, siehe auch Ziffer II.3. zur Auslegung des Patentanspruchs 19.

366

Soweit die Beklagte in ihrem Schriftsatz vom 14. März 2014 die Auffassung vertritt, gemäß VP-5 würden entgegen der streitpatentgemäßen Lehre die Vorkodierungsmatrizen selbst, jedoch nicht deren Codebuchindizes zurückgemeldet, entspricht dies nach Überzeugung des Senats nicht dem fachmännischen Verständnis der VP-5. Aus dem Kontext des Abschnitts 8.4.8.3.6 entnimmt der Fachmann, dass über den CQICH-Kanal der Index einer Vorkodierungsmatrix im Codebuch übertragen wird (dort: „[...] (Index to precoding matrix in codebook) in Table 298a, [...]“, vgl. VP-5, S. 596). Es werden damit sowohl gemäß VP-5 als auch gemäß Merkmal N19.4/N19.5 Codebuchindizes der ausgewählten Vorkodierungsmatrizen zurückgemeldet.

367

III.5. Dem Gegenstand des erteilten Patentanspruchs 20 fehlt es an der erforderlichen erfinderischen Tätigkeit, da es dem Fachmann aus der VP-1 und der VP-5 nahegelegt war.

368

Die Empfangseinheit gemäß Patentanspruch 20 weist mit den Merkmalen N20.1 bis N20.5 jeweils Mittel auf, die geeignet sind, die Verfahrensschritte gemäß erteiltem Patentanspruch 1 auszuführen. Sowohl der VP-1 als auch der VP-5 entnimmt der Fachmann, das Vorhandensein einer entsprechenden Mobilstation, vgl. VP-1, Abs. [0036] „the mobile“ und VP-5, S. 596 „from the SS“ (SS = subscriber station) bzw. S. 448, „the MS“ (MS=mobile station). Somit gilt für den Patentanspruch 20 das zum Patentanspruch 1 ausgeführt analog, siehe Ziffer III.3.

369

III.6. Mit den Patentansprüchen 1, 19 und 20 in der erteilten Fassung kann das Patent somit keinen Bestand haben. Dass in den rückbezogenen Unteransprüchen eigenständig erfinderische Gegenstände enthalten seien, hat die Beklagte weder geltend gemacht, noch ist dies für den Senat ersichtlich. Vielmehr hat die Beklagte im Rahmen ihrer Hilfsanträge versucht, zur Patentfähigkeit der dort beanspruchten Gegenstände zu gelangen.

370

IV. Zu den Hilfsanträgen

371

IV.1. Keiner der Hilfsanträge 1 - 7 ist zur Selbstbeschränkung des erteilten Patents geeignet, da dem jeweiligen Verfahren nach Hauptanspruch die Patentfähigkeit fehlt.

372

In den Merkmalsgliederungen der Hilfsanträge ist den Merkmalsbezeichnungen der erteilten Fassung jeweils ein „H“ mit einem Index vorangestellt, soweit sie sich von der erteilten Fassung unterscheiden und nicht lediglich Konjunktionen, Bezugszeichen oder orthographische Korrekturen betreffen. Der Index gibt im Folgenden an, mit welchen Hilfsanträgen das jeweilige Merkmal beansprucht werden sollte. Beispielsweise bezeichnet die Kennung „H 34567 1.3” das Merkmal 1.3 in der für die Hilfsanträge 3 - 7 gültigen Fassung. Das Merkmal ist jeweils nur einmal, nämlich beim ersten Auftauchen (hier Hilfsantrag 3) zitiert.

373

Gemeinsames zu den Hilfsanträgen

374

Die Hilfsanträge 1-7 sind zulässig.

375

Die Beklagte hat vorgetragen, dass keine der Druckschriften VP-1, VP-5 und VP-6, welche die Klägerin jeweils als Ausgangspunkt für das Naheliegen der hilfsweise beantragten Patentbegehren sieht, die Kombination P < K‘< K zeige noch eine entsprechende Anregung enthalte. Ein Kerngedanke der streitpatentgemäßen Lehre sei, dass die Anzahl der Subbänder eine echte Teilmenge (d. h. „kleiner“, nicht gleich) aller Subbänder K sei und dass weniger Vorkodierungsmatrixindizes (PMI) als ausgewählte Subbänder (K‘) angefordert werden (P < K‘). Nach Erkenntnis des Senats ist zu beachten, dass P und K‘ Parameter sind, die von „außen“ gesetzt werden.

376

Der Senat folgt der Argumentation der Beklagten nur insoweit, dass keine der genannten Druckschriften VP-1, VP-5 und VP-6 die Kombination P < K‘< K zeigt. Jedoch liegt es nahe, nur eine Vorkodierungsmatrix für die besten ausgewählten Subbänder zu übertragen, um gegenüber der explizit im Stand der Technik ausgeführten Übertragung von jeweils einer Vorkodierungsmatrix pro ausgewählten Subband eine Reduzierung der Rückmeldeinformation zu erreichen. Der Fachmann hat sachgerecht zwischen möglichst genauer Rückmeldung mit hohem Ressourcenverbrauch (ein PMI für jedes Subband) und geringem Ressourcenverbrauch mit ungenauerer Rückmeldeinformation (ein PMI für alle Subbänder) abzuwägen. Dabei kennt der Fachmann die Methode der besten Subbänder aus der VP-5. Er kennt auch die Methode, weniger als die gesamte Bandbreite zu nutzen (VP-1, Abs. [0033]). Zum Reduzieren der Vorkodierungsrückmeldeinformation bleibt ihm also, weniger PMIs als für jedes Subband einen PMI zu übertragen und entsprechend Subbänder zusammenzufassen. Die Ressourcenersparnis wird optimal, wenn nur ein PMI übertragen wird. Dass der Fachmann sich dabei auf die Subbänder mit der besten Übertragungsqualität beschränkt wird ihm schon aus VP-5 nahegelegt.

377

IV.2. Das Verfahren nach Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 1 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. Art. 54 Abs. 2 EPÜ). Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 1 weist die Merkmale des erteilten Patentanspruchs 1 auf, wobei das Merkmal M1.4 durch das folgende Merkmal H 14 1.4 ersetzt ist (Veränderungen gegenüber dem erteilten Patentanspruch diesseits unterstrichen bzw. durchgestrichen):

378

H 14 1.4 wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ P ≤ K’, and

379

Mit H 14 1.4 wird der Fall P=K‘, d. h. eine Vorkodierungsmatrix pro Subband ausgeschlossen und das Verfahren darauf beschränkt, dass weniger Vorkodierungsmatrizen(indizes) als Subbänder angefordert („gesetzt“) werden, was zur Folge hat, dass zumindest eine Vorkodierungsmatrix für mehr als ein Subband gesetzt wird. Der Fachmann geht selbstverständlich davon aus, dass die betreffende Vorkodierungsmatrix auch für die mehreren Subbänder geeignet sein muss.

380

Dem Fachmann ist aus dem Diskussionsbeitrag der 3GPP TSG RAN WG1 #45 R1-061441 gemäß [6] (bzw. VP-12) bekannt, für mehrere Subbänder (VP-12: „one pre-coder is chosen for a group of M chunks (M=4 in Figure 1)“) eine gemeinsame Vorkodierungsmatrix zu verwenden, um die Rückmeldeinformation zu reduzieren (vgl. VP-12, 1. Abschnitt und 2. Abschnitt 1. Absatz mit Fig. 1). Diese bei der Standardisierung des E-UTRAN (LTE) geführte Diskussion, musste der sorgfältig arbeitende Fachmann, der sich mit der Reduzierung von Vorkodierungsfeedback beschäftigt, zu seinem Fachwissen nehmen.

381

Der Senat ist daher überzeugt, dass der unter Ziffer II.1. zugrunde gelegte Fachmann sein Wissen aktuell hält und dass ihm das beschränkende Teilmerkmal H 14 1.4 bei der Aufgabe, das Vorkodierungsfeedback zu reduzieren, nahegelegt war.

382

Sofern die Beklagte in der mündlichen Verhandlung vorgetragen hat, dass die VP-12 an keiner Stelle K' < K offenbare, folgt der Senat diesem Vortrag. Jedoch kann dies eine erfinderische Tätigkeit des Patentanspruchs 1 gemäß Hilfsantrag 1 nicht begründen, da die „best Q“-Methode, gemäß der nur die besten Subbänder ausgewählt werden, spätestens mit dem TSG RAN WG1 meeting #45 im Mai 2006 (vgl. VP-2) zum Wissen des Fachmanns zählt, dessen Anwendung bei der Aufgabe, den Vorkodierungsoverhead zu reduzieren durch die VP-12 nicht verneint wird.

383

IV.3. Das Verfahren nach Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 2 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m Art. 54 Abs. 2 EPÜ). Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 2 weist die Merkmale des erteilten Patentanspruchs 1 auf, wobei das Merkmal M1.4 durch das folgende Merkmal H 2567 1.4 ersetzt ist (Veränderungen gegenüber dem erteilten Patentanspruch diesseits unterstrichen bzw. durchgestrichen):

384

H 2567 1.4 wherein K’ is set to a value K’ < K and P is set to a value P < K‘ and P=1 P ≤ K’, and

385

Nach Überzeugung des Senats versteht der Fachmann darunter, dass nur eine (einzige) Vorkodierungsmatrix für alle ausgewählten Subbänder verwendet werden soll, wobei mehr als ein Subband ausgewählt werden soll.

386

Aus dem WiMAX-Standard (VP-5) und der VP-1 ist bekannt, nur eine Vorkodierungsmatrix für die gesamte Bandbreite zu verwenden (vgl. VP-5, S. 597; vgl. VP-1, Abs. [0033], li. Sp.), aus der VP-1 ist ebenfalls bekannt, nur eine Vorkodierungsmatrix für einen Teil der Bandbreite zu verwenden, die schließlich für die Übertragung (Downlink) an die betreffende Mobilstation genutzt wird (vgl. VP-1, Abs. [0033] re. Sp: „the subsequent MIMO transmission to the MS will only occupy a small subset of the total subcarriers“).

387

Der Fachmann hat zwischen möglichst genauer Rückmeldung mit hohem Ressourcenverbrauch (ein PMI für jedes Subband) und geringem Ressourcenverbrauch mit ungenauerer Rückmeldeinformation (ein PMI für alle Subbänder) abzuwägen. Er wird dabei auch auf sein Fachwissen zurückreifen, das insbesondere umfasst, nur eine Vorkodierungsmatrix für mehrere Subbänder auszuwählen, vgl. [6]. Dem Fachmann ist bekannt, nur die besten Subbänder auszuwählen, wie bereits erläutert. Beides wurde beim Meeting #45 der TSG RAN WG1 zur Diskussion vorgelegt. Bei der Abwägung, die der Fachmann zu treffen hatte, war ihm auch klar, das die Ressourcenersparnis optimal wird, wenn nur ein PMI übertragen wird. Er entschied sich damit in naheliegender Weise für die Parameterkombination P=1 und P < K‘ gemäß Hilfsantrag 2.

388

IV.4. Das Verfahren des Hauptanspruchs gemäß Hilfsantrag 3 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit. Der Hilfsantrag 3 ist mangels Patentfähigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. mit Art. 54 Abs. 2 EPÜ) zur Selbstbeschränkung nicht geeignet.

389

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 3 weist die Merkmale des erteilten Patentanspruchs 1 auf, wobei die Merkmale M1.3 und M1.5 durch die folgenden Merkmale H 34567 1.3 und H 34567 1.5 ersetzt sind (Veränderungen gegenüber dem erteilten Patentanspruch diesseits unterstrichen bzw. durchgestrichen):

390

H 34567 1.3 jointly selecting, while considering transmission quality for each relevant combination of sub-bands and matrices, a limited number of P codebook indices to be included in a vector Π and a limited number of K’ sub-bands to be included in a subset ω (m 1 ,.., m K' ) of the set Ω,

391

H 34567 1.5 conveying said vector Π containing the P codebook indices and information identifying the subset ω to the transmitting end.

392

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 3 entspricht dem ursprünglich beim Europäischen Patentamt eingereichten Hauptanspruch. Der Senat versteht das Merkmal H 34567 1.3 dahin gehend, dass die P Codebuchindizes Komponenten des Vektors Π sind, und das Merkmal H 34567 1.5 dahin gehend, dass die P Codebuchindizes in geordneter Weise übertragen werden. Der Fachmann sieht technisch keinen Unterschied zum Verfahren gemäß Patentanspruch 1, siehe auch die Ausführungen zum Nichtigkeitsgrund der unzulässigen Erweiterung unter Ziffer III.1. Für den Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 3 gilt daher das zum erteilten Patentanspruch 1 Ausgeführte in gleicher Weise.

393

IV.5. Das Verfahren des Hauptanspruchs gemäß Hilfsantrag 4 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit. Der Hilfsantrag 4 ist mangels Patentfähigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. mit Art. 54 Abs. 2 EPÜ) zur Selbstbeschränkung nicht geeignet.

394

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 4 weist die Merkmale des erteilten Patentanspruchs 1 auf, wobei die Merkmale M1.3, M1.4 und M1.5 durch die oben aufgeführten Merkmale H 34567 1.3, H 14 1.4 und H 34567 1.5 ersetzt sind.

395

Technisch unterscheidet sich der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 4 somit nur durch das Merkmal H 14 1.4 vom erteilten Patentanspruch 1. Es gilt damit das zum Hilfsantrag 1 Ausgeführte in gleicher Weise.

396

IV.6. Das Verfahren des Hauptanspruchs gemäß Hilfsantrag 5 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit. Der Hilfsantrag 5 ist mangels Patentfähigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. mit Art. 54 Abs. 2 EPÜ) zur Selbstbeschränkung nicht geeignet.

397

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 5 weist die Merkmale des erteilten Patentanspruchs 1 auf, wobei die Merkmale M1.3, M1.4 und M1.5 durch die oben aufgeführten Merkmale H 34567 1.3, H 2567 1.4 und H 34567 1.5 ersetzt sind.

398

Technisch unterscheidet sich der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 4 somit nur durch das Merkmal H 2567 1.4 vom erteilten Patentanspruch 1. Es gilt damit das zum Hilfsantrag 2 Ausgeführte in gleicher Weise.

399

IV.7. Das Verfahren des Hauptanspruchs gemäß Hilfsantrag 6 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit. Der Hilfsantrag 6 ist mangels Patentfähigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. mit Art. 54 Abs. 2 EPÜ) zur Selbstbeschränkung nicht geeignet.

400

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 6 weist die Merkmale des Patentanspruchs 1 nach Hilfsantrag 5 auf und zusätzlich die folgenden Merkmale:

401

H 67 Quali wherein the codebook indices and the sub-bands to be used for the subset ω and a number of streams N S are jointly selected such that a transmission quality function is maximized,

402

H 67 Max wherein the subset ω ( m 1 ,.., m K' ), the P codebook indices in the vector Π and the number of streams N S fulfill:

Abbildung

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403

wherein

404

Π is the vector containing the P precoding matrix indices corresponding to the sub-bands in the subset of sub-bands ω ,

405

f is a scalar transmission quality function that takes the quality of transmission over multiple stream and multiple sub-band measures into consideration,

406

K‘ is a given number defining the number of sub-bands for which codebook indices are to be conveyed, K‘ < K, and

407

N S is the number of streams.

408

Das Verfahren des Patentanspruchs 1 gemäß Hilfsantrag 6 entspricht aus fachmännischer Sicht dem erteilten Unteranspruch 7.

409

Der Senat versteht das Merkmal H 67 Quali dahin gehend, dass als Auswahlkriterium für die P Vorkodierungsmatrizen und die K‘ Subbänder die maximale Übertragungsqualität verwendet und die Anzahl der Streams berücksichtigt wird, was einer Ranganpassung (Fachbegriff: „rank adaptation“) entspricht.

410

Mit dem Merkmal H 67 Max wird das Auswahlkriterium dahin gehend konkretisiert, dass ein Tupel bestehend aus dem Vektor Π mit der Dimension P, der PMIs als Komponenten hat, und ein Vektor ω mit der Dimension K‘, der Subband-(Indizes) als Komponenten hat, und der Anzahl NS der Streams bestimmt wird. Aus der Vielzahl der möglichen Kombinationen soll das Tupel bestimmt werden, für welches die Übertragungsqualität maximal ist. Wegen Merkmal H 2567 1.4 (P=1) reduziert sich der Vektor Π auf eine (einzige) Komponente (d. h. ein PMI), was bedeutet, dass eine Vorkodierungsmatrix ausgewählt wird, mit der für alle ausgewählten Subbänder die beste Übertragungsqualität erzielt wird.

411

Mit dem Verständnis des Fachmanns wird also eine Gruppe von K‘ Subbändern mit einer Vorkodierungsmatrix (P=1) bestimmt, für die die Übertragungsqualität maximal ist, was nach Überzeugung des Senats der best-Q-Methode mit einer Vorkodierungsmatrix entspricht.

412

Dabei betrifft die mit Merkmal H 67 Max aufgestellte Gleichung die Aufgabe, die beste Kombination aus einer Vorkodierungsmatrix und Subbändern für eine gegebene Anzahl an Streams zu finden. Der Senat hat keinen Zweifel daran, dass der Fachmann diese Gleichung lösen kann, wobei er auf sein Fachwissen gemäß VP-3 (bzw. Referenz [8]) und VP-9 (bzw. Referenz [3]) zurückgreifen muss.

413

Die Berücksichtigung der Streams Ns gemäß Merkmal H 67 Quali ist bereits in VP-1, Fig. 3, Bz. 303 und Abs. [0036] explizit angegeben („each stream“). Sie kann daher nicht zu einer erfinderischen Tätigkeit beitragen.

414

Das Merkmal H 67 Max betrifft die Lösung einer Extremwertaufgabe, die zum Handwerk des zugrunde gelegten Fachmanns zählt und in VP-9 (bzw. Referenz [3]) S. 215, aber auch im dem Lehrbauch VP-4, S. 123, Gl. (3.38) dokumentiert ist, wobei bereits das Lehrbuch VP-4 die spezielle Anwendung bei ODFM-MIMO-Systemen betrifft. Das Merkmal H 67 Max kann daher nichts zur erfinderischen Tätigkeit beitragen.

415

IV.8. Das Verfahren des Hauptanspruchs gemäß Hilfsantrag 7 beruht nicht auf einer erfinderischen Tätigkeit. Der Hilfsantrag 7 ist mangels Patentfähigkeit (Art. 56 EPÜ i. V. m. mit Art. 54 Abs. 2 EPÜ) zur Selbstbeschränkung nicht geeignet.

416

Der Patentanspruch 1 gemäß Hilfsantrag 7 weist die Merkmale des Patentanspruchs 1 nach Hilfsantrag 6 auf und zusätzlich das folgende Merkmal:

417

H 7 Func wherein the function f is defined as:

Abbildung

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418

wherein

419

EESM is an effective exponential SIR mapping function, and

420

g BLER (x) is a function which maps EESM values to a corresponding largest possible code block size (number of information bits) which Gives BLER less than a prescribed desired value.

421

Das Merkmal H 7 Func spezifiziert, wie die Übertragungsqualität bestimmt werden soll. Verwendet wird das EESM, was eine Maßzahl für das Signal-Interferenz-Verhältnis (SIR) darstellt und somit auch Ausdruck für die Übertragungsqualität in einem OFDM-MIMO-Kommunikationssystem ist. Um die Lehre des Streitpatents auszuführen, musste der Fachmann auf sein Wissen von VP-3 (bzw. Referenz [8]) und VP-9 (bzw. Referenz [3]) zurückgreifen.

422

Das Signal-Interferenz-Verhältnis (SIR) bei einem OFDM-MIMO-System zu bestimmen, ist schon aus physikalischen Bedingungen für die Wellenausbreitung mit konstruktiver und destruktiver Interferenz geboten. Dem Fachmann ist auch aus physikalischen Erwägungen heraus klar, dass Kombinationen aus Subbändern und Vorkodierungsmatrizen mit destruktiver Interferenz am Empfänger zu vermeiden sind, da sie nur Sendeleistung verbrauchen, jedoch nicht zur Signalübertragung beitragen können.

423

Derartige Methoden zur Bestimmung der Signalqualität gehören zum Wissen des Fachmanns und wurden in der Standardisierungsarbeitsgruppe TSG RAN WG1 zur Diskussion gestellt, vgl. VP-3 bzw. Referenz [8] des Streitpatents. Deren Anwendung mittels eines SIR Mappings (ESM) bei der Bestimmung der maximalen Übertragungsqualität ist für den Fachmann daher naheliegend, in besonderer Weise das hier beanspruchte EESM, weil es im Rahmen der Standardisierungsarbeitsgruppe TSG-RAN WG1(Meeting #35) im Vorfeld der E-UTRAN Standardisierung zur Diskussion stand, vgl. VP-3.

424

V. Kosten; Vorläufige Vollstreckbarkeit

425

Die Kostenentscheidung beruht auf § 84 Abs. 2 PatG i. V. m. § 91 Abs. 1 ZPO, die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit auf § 99 Abs. 1 PatG i. V. m. § 709 ZPO.