(IndKfmAusbV 2002)
Verordnung über die Berufsausbildung zum Industriekaufmann/zur Industriekauffrau

Ausfertigungsdatum: 23.07.2002


§ 4 IndKfmAusbV 2002 Ausbildungsberufsbild

(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die folgenden Fertigkeiten und Kenntnisse:

1.
Der Ausbildungsbetrieb:
1.1
Stellung, Rechtsform und Struktur,
1.2
Berufsbildung,
1.3
Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
1.4
Umweltschutz;
2.
Geschäftsprozesse und Märkte:
2.1
Märkte, Kunden, Produkte und Dienstleistungen,
2.2
Geschäftsprozesse und organisatorische Strukturen;
3.
Information, Kommunikation, Arbeitsorganisation:
3.1
Informationsbeschaffung und -verarbeitung,
3.2
Informations- und Kommunikationssysteme,
3.3
Planung und Organisation,
3.4
Teamarbeit, Kommunikation und Präsentation,
3.5
Anwendung einer Fremdsprache bei Fachaufgaben;
4.
Integrative Unternehmensprozesse:
4.1
Logistik,
4.2
Qualität und Innovation,
4.3
Finanzierung,
4.4
Controlling;
5.
Marketing und Absatz:
5.1
Auftragsanbahnung und -vorbereitung,
5.2
Auftragsbearbeitung,
5.3
Auftragsnachbereitung und Service;
6.
Beschaffung und Bevorratung:
6.1
Bedarfsermittlung und Disposition,
6.2
Bestelldurchführung,
6.3
Vorratshaltung und Beständeverwaltung;
7.
Personal:
7.1
Rahmenbedingungen, Personalplanung,
7.2
Personaldienstleistungen,
7.3
Personalentwicklung;
8.
Leistungserstellung:
8.1
Produkte und Dienstleistungen,
8.2
Prozessunterstützung;
9.
Leistungsabrechnung:
9.1
Buchhaltungsvorgänge,
9.2
Kosten- und Leistungsrechnung,
9.3
Erfolgsrechnung und Abschluss;
10.
Fachaufgaben im Einsatzgebiet:
10.1
Einsatzgebietsspezifische Lösungen,
10.2
Koordination einsatzgebietsspezifischer Aufgaben und Prozesse.

(2) Das Einsatzgebiet nach Absatz 1 Nr. 10 wird vom Ausbildungsbetrieb festgelegt. Als geeignetes Einsatzgebiet kommen insbesondere Prozesse aus den Bereichen 1 bis 6 in Betracht:

1.
Marketing und Absatz:
a)
Vertrieb,
b)
Außendienst,
c)
Export,
d)
Werbung, Verkaufsförderung;
2.
Beschaffung und Bevorratung:
a)
Elektronische Beschaffung (E-Procurement),
b)
Ausschreibungsverfahren,
c)
Lagerlogistik;
3.
Personalwirtschaft:
a)
Mitarbeiterförderung,
b)
Personalmarketing,
c)
Entgeltsysteme,
d)
Arbeitsstudien;
4.
Leistungserstellung:
a)
Arbeitsvorbereitung,
b)
Investitionsplanung,
c)
Technik, Technologie,
d)
Produktentwicklung,
e)
Bauprojekte;
5.
Leistungsabrechnung:
a)
Kostenrechnungssysteme,
b)
Projektabrechnung,
c)
Beteiligungsverwaltung;
6.
Andere Aufgaben:
a)
Produktmanagement (Product Management),
b)
Elektronischer Handel (E-Commerce),
c)
Kundenprojekte,
d)
Logistik,
e)
Controlling,
f)
Qualitätsmanagement,
g)
Bürokommunikation,
h)
Informationstechnologie,
i)
Organisation,
k)
Facility-Management,
l)
Franchising,
m)
Umweltschutzmanagement,
n)
Supply Chain Management,
o)
Auslandseinsatz.
Andere Einsatzgebiete sind zulässig, wenn in ihnen die Fertigkeiten und Kenntnisse nach Absatz 1 Nr. 10 vermittelt werden können.