Arbeitsschutzverordnung zu elektromagnetischen Feldern (EMFV)
Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder

Ausfertigungsdatum: 15.11.2016


Anhang 3 EMFV Thermische Wirkungen: Expositionsgrenzwerte und Auslöseschwellen für zeitveränderliche elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 100 kHz bis 300 GHz

(Fundstelle: BGBl. I 2016, 2546 - 2547)


1.
Expositionsgrenzwerte
Expositionsgrenzwerte für gesundheitliche WirkungenSpezifische Absorptionsrate SAR (W/kg)
Ganzkörpermittelwert der SAR0,4
Lokale SAR-Wärmebelastung für Kopf und Rumpf10
Lokale SAR-Wärmebelastung für Gliedmaßen20
Anmerkung 1:
Die SAR-Werte sind über ein Sechs-Minuten-Intervall zu mitteln.
Anmerkung 2:
Lokale SAR-Werte sind über 10 g eines beliebigen zusammenhängenden Körpergewebes zu mitteln.
FrequenzbereichExpositionsgrenzwert der Leistungsdichte S (W/m2)
6 GHz ≤f≤ 300 GHz50
Anmerkung:
Die Leistungsdichte wird über jedes Flächenelement von 20 cm2 gemittelt. Die maximale örtliche Leistungsdichte, gemittelt über 1 cm2, darf das 20-fache des Wertes von 50 W/m2, also 1 kW/m2, nicht überschreiten. Leistungsdichten im Frequenzbereich von 6 GHz bis 10 GHz werden über Sechs-Minuten-Intervalle gemittelt. Oberhalb von 10 GHz wird die Leistungsdichte über ein beliebiges Zeitintervall von jeweils 68/f1,05-Minuten gemittelt (wobei f die Frequenz in GHz ist).
FrequenzbereichExpositionsgrenzwert der lokalen
spezifischen Energieabsorption SA (mJ/kg)
0,3 GHz ≤f≤ 6 GHz10
Anmerkung 1:
Die zu mittelnde Gewebemasse für lokale SA beträgt 10 g.
Anmerkung 2:
Die sensorische Wirkung des Mikrowellenhörens kann nur bei Pulsbreiten kleiner als 30 µs auftreten.
2.
Auslöseschwellen
FrequenzbereichEffektivwert der
elektrischen Feldstärke
E (V/m)
Effektivwert der
magnetischen Feldstärke
H (A/m)
Mittelwert
der Leistungsdichte
S (W/m2)
100 kHz ≤f < 1 MHz6141,63 · 106 / f
1 MHz ≤f < 10 MHz614 · 106 / f1,63 · 106 / f
10 MHz ≤f < 400 MHz61,40,16310
400 MHz ≤f < 2 GHz3,07 · 10–3 · √f8,14 · 10–6 · √f25 · 10–9 ·f
2 GHz ≤f < 300 GHz137,30,36450
Anmerkung 1:
f ist die Frequenz in Hertz (Hz).
Anmerkung 2:
Die Auslöseschwellen für E, H und S werden bis 10 GHz über ein Sechs-Minuten-Intervall gemittelt. Über 10 GHz werden die Auslöseschwellen für E, H und S über ein beliebiges Zeitintervall von jeweils 68/f1,05-Minuten gemittelt (wobei f die Frequenz in GHz ist).
Anmerkung 3:
Die Leistungsdichte wird über ein beliebiges exponiertes Flächenelement von 20 cm2 gemittelt. Die maximale örtliche Leistungsdichte, gemittelt über 1 cm2, sollte das 20-fache des Wertes von 50 W/m2, also 1 kW/m2, nicht überschreiten.
Anmerkung 4:
Bei Hochfrequenzpulsen im Frequenzbereich zwischen 100 kHz und 10 MHz berechnen sich die Spitzenwerte für die elektrischen Feldstärken E durch Interpolation des 1,5-fachen Wertes der Auslöseschwelle bei 100 kHz und des 32-fachen Wertes bei 10 MHz in Tabelle A3.4. Bei Frequenzen über 10 MHz überschreitet die über die Impulsbreite gemittelte Leistungsdichte Seq nicht das Tausendfache der Auslöseschwellen oder die Feldstärken nicht das 32-fache der entsprechenden Auslöseschwellen.
Anmerkung 5:
Zur Vereinfachung der im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung nach § 3 durchzuführenden Bewertung der Exposition können Mess- oder Berechnungsverfahren mit definierter räumlicher Mittlung nach dem Stand der Technik angewendet werden.
FrequenzbereichEffektivwert des stationären
zeitveränderlichen Kontaktstroms
IK (mA)
Effektivwert des induzierten
Stroms durch eine beliebige Gliedmaße
IG (mA)
100 kHz ≤f < 10 MHz40
10 MHz ≤f≤ 110 MHz40100
Anmerkung:
Die Auslöseschwellen IK und IG werden jeweils über ein Sechs-Minuten-Intervall gemittelt.